Ein Jahr im Dynahaus - Familie Freitag berichtet

Ein spannendes Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu. Wir, also die ganze Familie Freitag, wurden ausgewählt, das Dynahaus für ein Jahr auf Herz und Nieren zu testen. Nun möchten wir die Gelegenheit nutzen, von unseren Erfahrungen und Erlebnissen zu berichten.

Begonnen hat unsere Zeit im Dynahaus bereits zum Ende des Jahres 2014. Nachdem wir uns erfolgreich als Testfamilie beworben hatten, durften wir im Dezember 2014 unser neues Dynahaus beziehen und direkt Weihnachten feiern. Sogar etwas Schnee war dabei, wovon wir dieses Jahr zu Weihnachten wohl leider nur träumen können. Die ersten Tage und Wochen im Dynahaus waren eine aufregende Zeit. Anfangs war es selbstverständlich eine kleine Umstellung von unserem Altbau zum Leben im Dynahaus. Aber schon nach kurzer Zeit fühlten wir uns in unseren neuen vier Wänden vollkommen zuhause.

"Der Sommer 2015 war sehr heiß. Jedenfalls wenn wir unser Haus verließen."

So vergingen die ersten Monate quasi wie im Flug und man kann sich gar nicht vorstellen, wie schnell man sich an die Annehmlichkeiten eines Energiespeicherplushauses gewöhnt. Verantwortlich dafür ist vor allem das Energiemanagementsystem des Hauses, welches sich Tag für Tag besser auf unsere Lebensgewohnheiten einstellte. So lernte das Dynahaus etwa recht schnell, wann die Familienmitglieder in den Tag starten und wann sie abends wieder zuhause sind. Die produzierte Energie aus der hauseigenen PV Anlage konnte dementsprechend immer besser zur Eigenenergieversorgung genutzt werden.

Der Sommer 2015 war sehr heiß. Jedenfalls wenn wir unser Haus verließen. Innen bemerkte man aufgrund der Lüftungs- sowie der Beschattungsanlage von den teilweise fast 40 Grad relativ wenig. In den Sommermonaten produzierte das Dynahaus fast ausschließlich mehr Energie als wir und die Speicher des Hauses nutzen/speichern konnten. Die überschüssige Energie wurde in das öffentliche Netz eingespeist, wodurch wir bares Geld verdienten. Im Sommer lernten wir auch zum ersten Mal die Vorzüge eines unabhängigen Wohnkonzeptes kennen. Als bei einem Gewitter kurzzeitig der Strom ausfiel, bekamen wir davon im Dynahaus gar nichts mit, da sich das Haus automatisch mit Energie aus den Speichersystemen versorgte.

"Ob wir den Trockner heute noch bedenkenlos anstellen? Nein, das tun wir tatsächlich nicht mehr."

Nun ist also schon wieder Dezember und unsere Zeit im Dynahaus geht langsam zu Ende. Zeit also, ein kleines Fazit zu ziehen.

Wenn man uns fragt, was sich eigentlich durch ein Leben in einem Energieplushaus verändert, ist es aus unserer Sicht vor allem der Schritt hin zu einer energiebewussteren Lebensweise. Wenn man erst einmal sieht, in welchem Maße Energie durch clevere Technik eingespart werden kann, verändert man auch seine eigenen Lebensgewohnheiten. Ob wir den Trockner heute noch bedenkenlos anstellen? Nein, das tun wir tatsächlich nicht mehr.

Natürlich gibt es bei einem neuen Projekt auch Verbesserungspotenzial. Genau um dieses aufzuspüren, hatte man ja Testfamilien in verschiedenen Dynahäusern den Alltag „proben“ lassen. So empfanden wir beispielsweise den Hauswirtschaftsraum im Haus, der gleichzeitig auch einiges an Technik beinhaltet, als zu klein, um ihn wirklich effektiv zu nutzen. Ein Problem, auf dass das Bauunternehmen Krieger + Schramm bereits reagiert hat. In den folgenden Dynahäusern wurde der Hauswirtschaftsraum bereits vergrößert. Auch eine Überdachung des Eingangsbereiches wäre aus unserer Sicht eine sinnvolle Ergänzung.

Bleibt zum Abschluss die Frage, ob wir uns noch einmal bewerben würden? JA! Und das ohne zu zögern. Allein das Gefühl, dass man aktiv zu einer dringend notwendigen Energiewende beiträgt, lässt uns zufriedener leben.