04.05.2015

Der Gründer gibt Antworten

Matthias Krieger, Gründer und Ideengeber vom Projekt Dynahaus erklärt im Interview seine eigenen Ideale und beantwortet die Frage, warum es Zeit wird, schnellstens über neue Möglichkeiten der effizienten Nutzung erneuerbarer Energien nachzudenken.

Der Bauunternehmer und Autor Matthias Krieger setzt sich aktiv für einen effizienten Umgang mit Energie sowie nachhaltiges Bauen ein. Als Redner referiert der mehrfach ausgezeichnete Geschäftsführer des Bauunternehmens Krieger + Schramm GmbH & Co. KG über Themen wie „Energie für Morgen - Die Kraft der Sonne auch bei Nacht“. Dadurch trägt er das Ende fossiler Brennstoffe, die Zunahme des Energiebedarfs, den Wunsch nach mehr Mobilität und regenerative Energien als Lösung an die Gesellschaft heran.

Herr Krieger, wie und aus welcher Intention heraus entstand die Idee zum Projekt „Unabhängig leben im Dynahaus“?

Klimaschutz ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart! Die Bundesregierung hat die Energiewende 2020 angeschoben, nun sind Kommunen und Gemeinden bezüglich der Umsetzung gefragt. Ca. 1/3 des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland wird für die Raumwärme und Warmwassererzeugung in Gebäuden benötigt. Somit spielt das energieeffiziente Bauen im Rahmen der Klimaschutzpolitik eine wichtige Rolle. Ziel muss es sein, energieeffizientes Bauen als zentralen Bestandteil in der nachhaltigen Entwicklung von Baugebieten zu etablieren.

Die Forschung und Entwicklung in der Bau- und Immobilienbranche stagniert seit einigen Jahren im Hinblick auf energieeffizientes Bauen und Wohnen. Es gibt nur wenige Vorreiter, dafür viele Abwartende und Nachahmer. Der Passivhausstandard ist der letzte große innovative Meilenstein, der sich etabliert hat. Die Weiterentwicklung dieses Standards wurde lange vernachlässigt – obwohl diese unabdingbar war bzw. ist. Die notwendige und konsequente Weiterentwicklung haben wir uns als Bauunternehmen zur Aufgabe gemacht und namhafte Kooperationspartner ins Boot geholt.

"Es muss unser Ziel sein, unsere Erde so an unsere Enkel zu übergeben, wie sie unsere Generation erhalten hat – das ist unsere Pflicht!"

Warum würden Sie das Dynahaus als unabhängig, nachhaltig und gleichzeitig innovativ bezeichnen?

Die Unabhängigkeit steht bei diesem Projekt über allem – es ist DAS Motiv, warum es entwickelt wurde und auch gekauft wird. Der Wille nach Unabhängigkeit in Bezug auf Strompreiserhöhungen und Energieverknappung steigt. Was ist, wenn Herr Putin in Russland den Hahn komplett zudreht? Wir können nichts dagegen machen. Daher ist es das Ziel mit Dynahaus die Bewohner unabhängiger von zentralen Energieversorgern zu machen. Sie sollen sich möglichst selbst versorgen können. Die Autarkiequote liegt bei über 80% - ich bin als nur noch zu 20% von Herrn Putin abhängig. Ein sehr beruhigendes Gefühl, mit dem ich besser schlafen kann.

Auch die Nachhaltigkeit ist gegeben. Das Dynahaus leistet einen Beitrag zur Energiewende, einen Beitrag dazu, dass unsere Erde enkelfähig wird. Es muss unser Ziel sein, unsere Erde so an unsere Enkel zu übergeben, wie sie unsere Generation erhalten hat – das ist unsere Pflicht! Dynahaus soll und wird hierbei einen deutlichen Beitrag leisten.

Die Innovation sind eigentlich nicht die einzelnen technischen Komponenten. Diese sind zum Teil über viele Jahre bekannt, erforscht und haben sich bewährt. Das Innovative ist die optimal aufeinander abgestimmte Kombination der einzelnen Technologien. Nicht nur die Zusammenstellung und die erreichte, intelligente Kommunikation zwischen einzelnen Verbrauchern ist in der Art einzigartig. Sondern auch die smarte Bedienbarkeit und Verbindung mit höchstem Wohnkomfort.

Mit Ihrem Bauunternehmen Krieger+Schramm haben Sie mittlerweile über 20 Jahre Erfahrung in der Realisierung von Bauprojekten. Wo lag die Herausforderung bei der Entwicklung und des Baus der ersten Dynahäuser?

Die Herausforderung lag vor allem im Zusammenbringen der einzelnen Technologien, der Koordination der Kooperationspartner. Es ist wahnsinnig aufwendig, ein so vollkommen neues System zu entwickeln, was den Ansprüchen und Erwartungen entspricht. Viele Simulationen und Szenarien waren notwendig, bis ein optimales Verhältnis zwischen maximaler Energiegewinnung, -speicherung und –eigennutzung erreicht wurde. Am Ende hat sich dieser Aufwand aber gelohnt – das Konzept funktioniert. Beide Pilotprojekte in Kassel/Lohfelden und München/Hallbergmoos verliefen ohne größere Probleme. Wir sind sehr zufrieden.

An wen genau richtet sich das Konzept des Dynahaues? 

Ganz eindeutig an Menschen, die den Wunsch nach Unabhängigkeit haben, die es leid sind tatenlos in der Preisspirale der zentralen Energieversorgern festzustecken. Mit dem Dynahaus sparen diese Menschen nicht nur Geld, sondern erhalten auch ein gutes Gefühl – sie leisten einen Beitrag zur Energiewende und einen Beitrag dafür, unsere Erde enkelfähig zu machen.

Unterstützt wird das Projekt durch namhafte Partner wie BMW, SMA oder das Fraunhofer Institut. Wie kam es zu dieser branchenübergreifenden Zusammenarbeit? 

Wir waren auf der Suche nach den besten Firmen in den einzelnen Bereichen. Durch Recherchen und gute Kontakte tat sich dann das Forschungsprojekt „Energieautarke E-Mobilität im Smart-Micro-Grid vom Einfamilienhaus zum intelligenten Parkhaus“, gefördert durch BMU, aufmerksam geworden. Ziel war es beim Kunden die Energiewende in einem integrativen Ansatz mir Elektromobilität zu kombinieren. Neben der Technischen Universität München waren auch SMA und BMW Forschungspartner. Wir stießen als assoziierter Partner neben Stiebel Eltron dazu. Der Deal stand: Wir liefern das Haus, ihr die Technik. Im Laufe des Projekts hatten wir die Chance die Technologien mit den Experten zusammenzuführen. Daraus entstand das Produkt, welches nun die Marktreife erreicht hat.

Herr Krieger, was denken Sie in welcher Form Konzepte wie das Dynahaus unser zukünftiges Zusammenleben verändern werden? 

In jedem Fall wird es sich erheblich verbessern in Bezug auf Ressourcen-Schonung in Verbindung mit Wohnkomfort. Im Moment ist ja nicht unbedingt die Gewinnung von regenerativen Energien das Problem. Es ist immer deutlicher wahrzunehmen, dass eher die Speicherung und Nutzung eine zunehmende Herausforderung darstellt

"Langfristig ist es unser Ziel in 7 Jahren über 100 Häuser in Deutschland gebaut zu haben."

Welchen Einfluss hat die Entwicklung von Energiespeicherplushäusern auf die Energiewende in Deutschland?

Die Energiespeicherplushäuser bringen schon jetzt den Stein ins Rollen. Als konsequente Weiterentwicklung des Passivhauskonzepts stellt es das Haus der Zukunft dar. Auch mit Hinblick auf die EU-Gebäuderichtlinie, die 2020 in Kraft treten wird, ist man mit einem Dynahaus bzw. einem Energiespeicherplushaus der Zeit voraus. Es ist das Optimum was das Verhältnis von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit angeht. Wir sind sehr stolz darauf dieses Konzept gemeinsam mit der TU München, SMA, BMW, Fraunhofer und anderen namhaften Partnern entwickelt und marktreif gemacht zu haben. Der Verkauf ist gestartet und die Anfragen zeigen, dass wir auf das richtige Pferd gesetzt haben. Wir und unsere Kunden leisten einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende in Deutschland und Europa.

Das Dynahaus hat nach über zweijähriger Entwicklungszeit seit etwas einem halben Jahr Marktreife erreicht und steht nun jedem privaten Bauherren zur Verfügung. Geben Sie uns einen kleinen Ausblick. Wie wird sich das Dynahaus in den nächsten Jahren entwickeln und welche Ziele verfolgt das Unternehmen?

Grundsätzlich hat Dynahaus drei Aufgaben: (Weiter-) Einwicklung von entsprechendem Know-how im Energiespeicherplushaus-Segment mit den zahlreichen Partnern. Wir möchten, dass unsere Kunden immer auf dem neuesten Stand sind was die Technik in ihrem Haus angeht. Dabei sollen sie sich aber gleichzeitig darauf verlassen können, heißt die Funktionalität muss stets gewährleistet sein – niemand will Versuchskaninchen sein. Weiterhin geht es um die Planung. Ob nun die Anpassung des Konzepts auf das Grundstück oder die Vereinbarkeit der technologischen und funktionalen Aspekte mit Wohnkomfort. Die Planung liegt in guten Händen – auch ein Pool an ausgewählten Architekten steht für die Planung zur Verfügung. Die dritte Aufgabe ist die Vermarktung des Hauses. Bundesweit wollen wir Menschen erreichen, die sich unabhängiger von ständigen Strompreiserhöhungen und der zentralen Energieversorgung machen wollen. Wir möchten denjenigen helfen, die unabhängig leben, nachhaltig wohnen und innovativ bauen wollen. Diese Menschen finden in uns den optimalen Partner. Langfristig ist es unser Ziel in 7 Jahren über 100 Häuser in Deutschland gebaut zu haben.

Vielen Dank für das Gespräch!


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