11.05.2015

Passivhaus vs. Energieplushaus - Faktencheck

Passivhäuser gelten bis heute als das Nonplusultra des energieeffizienten Bauens. Mit dem Energiespeicherplushaus gibt es seit einiger Zeit einen ernstzunehmenden Konkurrenten. Ist ein Passivhaus wirklich die energieeffizienteste Form des Hausbaus? Stefan Kühn, technischer Leiter des Dynahauses, geht auf die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Konzepten ein.

Der Autor des Artikels Dipl.-Ing. FH Stefan Kühn ist technischer Leiter des Projektes Dynahaus und verfügt über jahrelange Erfahrung im Bereich des energieeffizienten Bauens.

Der Passivhausstandard hat sich seit Jahren in Deutschland und darüber hinaus bewährt. Ca. 25.000 Passivhaus-Wohneinheiten gibt es mittlerweile bundesweit. Die Bewohner erfreuen sich nicht nur an der Energieeffizienz – auch der Wohnkomfort sowie der Beitrag zum aktiven Umweltschutz zählen zu den Vorteilen. Mit 90 % weniger Heizkosten als bei unsanierten Altbauten, der weitgehenden Unabhängigkeit von Preissteigerungen für Energie und dem gesunden Raumklima durch Frischluft-Filter bietet der Passivhaus-Qualitätsstandard viele Vorteile für die Bewohner.

Dämmung

Diese Vorteile wurden beim innovativen Dynahaus, auch Effizienzhaus Plus oder Energiespeicherplushaus genannt, aufgegriffen, weiterentwickelt und durch innovative Komponenten ergänzt. Das Dynahaus ist die konsequente Weiterentwicklung des Passivhaus-Konzepts. Ein Umdenken hat beispielsweise bei der Außendämmung stattgefunden. Statt die Dämmung auf 30cm zu maximieren, wurde sie optimiert. Das heißt, es wurde durch Berechnungen und wissenschaftliche Betrachtungen ein Optimum ermittelt und die Stärke auf 16cm reduziert. Zum einen wird der CO2-Ausstoß durch nicht erforderliche Produktionen sowie geringere Entsorgungsaufwände auf das Minimum reduziert. Zum anderen werden Kosten erheblich eingespart. Die Dämmung des Dynahauses ist als ökologisches und ökonomisches Optimum anzusehen.

Raumklima

Auch das Raumklima kann beim Dynahaus durch ein intelligentes Lüftungs- und Heizungssystem in den einzelnen Räumen unabhängig voneinander reguliert werden. So kann im Wohnzimmer eine Temperatur von z.B. 23°C und im Schlafzimmer eine angenehme Schlaftemperatur von 18° C eingestellt werden. Dies ist möglich, da die kontrollierte Be- und Entlüftung zur Erwärmung bzw. zur Abkühlung der Raumluft durch eine Erdwärmeanlage unterstützt wird. Im Passivhaus dagegen kann die Temperatur der Räume nur zentral gesteuert werden. Dies stellte für uns einen entscheidenden Nachteil im Hinblick auf den optimalen Wohnkomfort dar. Aus diesem Grund haben wir viel Know how und Zeit in die Suche einer innovativen Lösung investiert und diese schlussendlich auch gefunden.

Weitere Besonderheiten des Dynahauses

Was macht das Dynahaus noch besonders? Der Schwerpunkt des Hauses liegt auf der Energiegewinnung, -speicherung,- koordinierung und -nutzung. Mit der leistungsfähigen Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach kann die kostenfreie Sonnenenergie in nutzbaren Strom  umgewandelt werden. Bis hierhin ist dies keine besondere Weiterentwicklung im Vergleich zum Passivhauskonzept. Die Innovation steckt im hauseigenen Energiemanagementsystem sowie in den verschiedenen Speichermodulen. Das Dyna Energiemanagementsystem übernimmt die Kommunikation zwischen den einzelnen Verbrauchern sowie die Weiterleitung bzw. Verteilung des Stroms, der durch die PV-Anlage erzeugt wird. Der Fokus des Energiemanagementkonzeptes liegt dabei auf einer konsequenten Eigenstromnutzung. Das Dynahaus stellt seinen Bewohnern die produzierte Energie dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird. Für die Zwischenspeicherung der Energie sorgen die verschiedenen Speicherkomponenten. 

Speicherkomponenten auf einen Blick

Die Bodenplatte des Dynahauses besteht aus unterseitig und seitlich gedämmten Beton, welcher thermisch aktiviert wird und somit zum Speichern von Wärme genutzt wird. Ebenso werden die Stahlbetondecken über dem EG und dem OG sowie die massiven Außen- und Innenwände als passive Wärmespeicher genutzt. Ein innovativer und eigens entwickelter Wandspeicher im Erdgeschoss steht für die Warmwasserbereitung,-speicherung und –versorgung zur Verfügung. Vervollständigt wird das gesamte System durch eine leistungsfähige Batterie sowie durch die Anbindung an das zentrale Stromnetz, von dem in Bedarfsfällen Strom bezogen werden kann. Vorrangig wird jedoch Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Durch die verschiedenen Speicherkomponenten ist es möglich, dass das Dynahaus nicht nur mehr Energie erzeugt als der Bewohner verbraucht, sondern zusätzlich auch die Kraft der Sonne bei Nacht genutzt werden kann.

Das Fraunhofer Institut drückt den Unterschied zwischen einem Passivhaus und einem Energieplushaus folgendermaßen aus: Während das Passivhauskonzept ausschließlich auf die Maximierung der Dämmung ausgerichtet ist, spielt beim Energiespeicherplushaus die Maximierung der Energiegewinnung und Energieverwertung die zentrale Rolle. In der Jahresbilanz erreicht man somit einen Energieüberschuss! Damit spart man nicht nur Geld – besser noch, man verdient es.

Das Projekt Dynahaus gehört zu den innovativsten Wohnkonzepten Europas und wurde gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut, der Technischen Universität München, Krieger + Schramm, SMA Solar Technology und weiteren Forschungs- und Kooperationspartnern entwickelt und zur Marktreife gebracht. Das Dynahaus erfüllt bereits heute die ab 2020 geltenden Regelungen der EU-Kommision für den energieoptimierten Neubau von Gebäuden.

Überzeugen Sie sich doch einmal selbst von der Unabhängigkeit die Ihnen einen Dynahaus bietet und besuchen Sie eines unserer Musterhäuser. Unsere Kollegen erklären Ihnen bei dieser Gelegenheit alle technischen Komponenten im Detail und das leicht verständlich.

Haben Sie weitere Fragen zum Unterschied zwischen einem Passivhaus und einem Energiespeicherplushaus? Dann freue ich mich auf Ihre Nachricht.


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