"Wir haben uns sehr wohl gefühlt", resümiert Franz Hagn. Eineinhalb Jahre lang wohnte der TU-Professor mit seiner Frau und den beiden Kindern in einem innovativen Energieplushaus. Das Besondere an dem Praxistest: Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Flachdach lieferte einen Großteil der benötigten Energie und sogar das E-Auto, das der Familie zur Verfügung stand, konnte damit aufgeladen werden. "Das ist eine völlig neue Generation des Bauens", schwärmte Klaus Peter Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, zum Abschluss des Projekts "e-Mobilie". "Wir haben extrem viel gelernt."
Größtes Schwierigkeit ist das Speichern der erzeugten Solarenergie. Über Nacht ist das bereits machbar. Die große Herausforderung sei, dass dies künftig auch bis zu sieben Tage möglich wird, sagte Sedlbauer. "Wir haben keine Energieprobleme, sondern ein Transformations- und Speicherproblem." In dem Energieplushaus wird mit dem Strom, der nicht direkt benötigt wird, ein Batteriespeicher aufgeladen. Eine Wärmepumpe erzeugt mit dem Solarstrom zudem thermische Energie, dadurch konnte der Eigenverbrauch maximiert werden. Über ein Energiemanagementsystem ließen sich Stromfresser wie Waschmaschine, Trockner oder Spülmaschine steuern. Die Bewohner konnten ein Zeitfenster vorgeben, in dem bestimmte Geräte gestartet werden sollten. In der Versuchsphase von Januar 2015 bis Juni 2016 wurden viele Messewerte erhoben.